Das Lippenbändchen, oft übersehen, spielt eine entscheidende Rolle für Sprache, Lächeln und Zahnstruktur. Haben Sie jemals bemerkt, wie es sich während des Lachens, Essens oder Sprechens verhält? Wahrscheinlich nicht, was völlig normal ist. Doch ein zu kurzes oder straffes Lippenbändchen kann Probleme verursachen, von Zahnabständen bis hin zu Aussprachestörungen. In diesen Fällen kann man das Lippenbändchen entfernen. Die kleine OP kann Einschränkungen beseitigen und Ihnen ein befreites Lächeln ermöglichen.
Was ist das Lippenbändchen?
In der Regel findet man im Mund jedes Menschen zwei Lippenbändchen – eines im Oberkiefer und eines im Unterkiefer. Diese feinen Bändchen bestehen aus einer Kombination von Bindegewebe und Muskeln. Sie sind von der Mundschleimhaut umgeben.
Das Lippenbändchen im Oberkiefer ist oberhalb der Schneidezähne zu spüren, schmal und dennoch widerstandsfähig. Im Unterkiefer ist das Bändchen weniger ausgeprägt, aber auch dort können Sie es fühlen, wenn Sie mit der Zunge am Grund der unteren Schneidezähne vorbeifahren.
Die genaue Funktion der Lippenbändchen ist noch Gegenstand wissenschaftlicher Debatten. Doch eines ist klar: Eine Durchtrennung oder vollständige Entfernung dieser Bändchen beeinträchtigt die Beweglichkeit oder Funktion der Lippen nicht.
Welche Probleme können die Lippenbändchen machen?
Ein zu kurzes oder straffes oberes und/oder unteres Lippenbändchen kann verschiedene Probleme verursachen, die eine Operation erforderlich machen können. Dazu gehören:
- Aussprachestörungen, die aus der eingeschränkten Beweglichkeit der Zunge resultieren
- Zahnfehlstellungen, die infolge eines zu straff sitzenden Lippenbändchens entstehen und zu Lücken zwischen den Schneidezähnen führen können – das beeinträchtigt die Ästhetik und verursacht zudem funktionelle Probleme
- eine eingeschränkte Mundöffnung, die von einem zu straffen Lippenbändchen hervorgehen kann – das kann Probleme beim Essen, Trinken und Ausdrücken von Emotionen fördern
- Hygieneprobleme, die sich aus einem zu kurzen Lippenbändchen entwickeln – sie können die Reinigung von Zähnen und Zahnfleisch erschweren, was wiederum das Risiko für Zahnfleischentzündungen und Karies erhöhen kann
Lippenbändchen entfernen: Das passiert bei einer Lippenbändchen-OP
Ist das Lippenbändchen zu kurz bzw. zu straff und führt zu oben genannten Problemen, ist es sinnvoll, es zu entfernen. Die Lippenbändchen-OP ist ein relativ unkomplizierter Eingriff, der folgendermaßen abläuft:
- Betäubung
Sie erhalten zunächst eine Lokalanästhesie, um während des Eingriffs keine Schmerzen zu verspüren. - Schnitt
Wir Ärztinnen und Ärzte setzen einen Schnitt am betroffenen Lippenbändchen. Alternativ verwenden wir einen Diodenlaser für einen schmerzarmen, nahezu blutungsfreien Eingriff, der in wenigen Minuten abgeschlossen ist. Das Lippenbändchen entfernen wir je nach individuellem Befund entweder vollständig oder verlängern es mit speziellen chirurgischen Techniken. - Naht
Falls notwendig, wird die entstandene Wunde mit absorbierbaren Nähten verschlossen, die sich im Laufe der Zeit von selbst auflösen. - Nachsorge
Nach dem Eingriff bleiben Sie zur Überwachung in der Praxis, damit eventuelle Komplikationen frühzeitig erkannt werden können. Sie erhalten Anweisungen zur Pflege der operierten Stelle, zur Verwendung von Mundspülungen und möglicher Schmerzmittel. - Nachkontrolle
Die Heilung dauert in der Regel einige Tage bis Wochen. Um sicherzustellen, dass die Wunde ordnungsgemäß verheilt und keine Probleme auftreten, vereinbart Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Nachsorgetermine mit Ihnen.
Lippenbändchen entfernen bei der MKG-Expertin oder dem MKG-Experten
Die Entfernung des Lippenbändchens eine wirksame Lösung für verschiedene Probleme. Durch eine professionelle Beratung und Behandlung können Sie nicht nur Ihre Mundgesundheit verbessern, sondern auch Ihr allgemeines Wohlbefinden steigern.
Der Eingriff erfolgt in der Regel durch eine Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgin oder einen -Chirurgen– wie z. B. in unserer MKG-Praxis-Klinik in Wuppertal.
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